Vorbereitung auf die Zeckenzeit
Die Sonne scheint öfter und länger, die Temperaturen werden zweistellig und die große Gassi-Geh-Runde macht wieder richtig Spaß – das riecht doch nach Frühling! Doch kaum begrüßen wir nach dem nassen, kalten Winter die milde Jahreszeit, so treffen wir wieder auf unliebsame, alte Bekannte: Mit der Frühjahressaison beginnt auch leider die Zeckenzeit! Doch wie kannst du deinen Liebling vor den unwillkommenen Quälgeistern schützen und was gilt es zu tun, wenn doch einmal eine Zecke angebissen hat? Wie du dich und deinen Vierbeiner optimal auf die Zeckenzeit vorbereiten kannst und viele weitere hilfreiche Tipps bekommst du hier!

Sobald du als Hundebesitzer die erste Zecke über das Fell deines Vierbeiners kriechen siehst, beginnt die Panik? So geht es zumindest vielen! Doch das muss nicht so laufen, denn du kannst dich und deine Fellnase vorbereiten. Du kannst Maßnahmen treffen, die deinen Hund vor Zeckenbissen schützen. Es gibt auch einige natürliche Mittel, die hilfreich beim Zeckenschutz sein können. Falls doch mal eines dieser lästigen Kriechtiere zubeißt, dann ist ein zügiges Entfernen des Parasiten wichtig. Bereite dich vor und eigne dir Wissen an, wie du Erste Hilfe leisten kannst. Die wichtigsten Infos und die besten Tipps, wie du Zecken beim Hund entfernst und den Frühling in allen Zügen genießen kannst, erhältst du jetzt!
Wann ist Zeckenzeit für Hunde und wann endet die Zeckenzeit?
Damit du dich und deinen Fellfreund auch gut vorbereiten kannst, ist es wichtig zu wissen, wann die Zeckenzeit startet und endet. Denn manche Mittel gegen Zecken wirken nicht direkt und brauchen eine gewisse Vorlaufzeit, bis die Wirkstoffe und Mechanismen sich entfalten und der Schutz gegeben ist. Als generelle Faustregel kannst du dir merken: Steigt die Temperatur dauerhaft in den zweistelligen Bereich, beginnt die Zeckenzeit. Sie endet wieder, wenn die Temperatur unter 10° Celsius sinkt. Von April bis September sind Zecken äußerst aktiv. In diesen Monaten sprechen wir von der Zeckenhochsaison. Auch in den Wintermonaten kann es sein, dass dir und deinem Hund die ein oder andere Zecke begegnet, wenn die Temperaturen mild sind. D.h. die Zeckenzeit endet eigentlich nie, nur die Wahrscheinlichkeit, dass dein Hund von einer Zecke befallen wird, ist in den wärmeren Monaten höher.
Tipps zum Zeckenschutz für Hunde
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deinen Hund vor Zecken schützen kannst. Informiere dich bitte vorher gut, welches Mittel für deinen Vierbeiner geeignet ist, denn nicht jeder Zeckenschutz eignet sich für jede Rasse oder Größe. Es gibt Präparate zur Zeckenabwehr, die du nur in der Apotheke oder bei deinem Tierarzt kaufen kannst. Die Wirkung hier ist sehr zuverlässig und oftmals auch wissenschaftlich bestätigt. Dazu gehören:
- Zeckenhalsband Hund
- Zeckenmittel Hund wie z.B. Anti-Zecken-Sprays
- Anti-Zecken-Spoton für Hunde
- Antiparasitikum (Zeckentablette Hund)
Diese Mittel wirken so, dass sich der Wirkstoff auf der Haut, im Fell oder im Blut des Hundes verteilt und Zecken entweder direkt vor dem Zubeißen abstößt oder direkt beim Biss abtötet. So wird die Übertragung von Krankheiten erfolgreich verhindert. Auch wenn du deine Fellnase mit einem der oben genannten Mittel schützt, ist es sinnvoll, dass du deinen Liebling nach dem Spaziergang an Ohren, Nase, Lefzen, Beinen, Rute und Rumpf nach Zecken absuchst und diese, wenn vorhanden, schnell entfernst.
Welche natürlichen Mittel helfen gegen Zecken?
Möchtest du keine chemischen Wirkstoffe für deinen Hund zum Parasitenschutz verwenden, kannst du auch auf natürliche Wirkstoffe zurückgreifen. Jedoch ist deren Wirkungsgrad umstritten. Bilde dir deine eigene Meinung und probiere dich aus! Je nach Fellart und Hunderasse können unterschiedliche Wirkungsgrade auftreten. So wird zum Beispiel Teebaum- oder Lavendelöl eine zeckenabschreckende Wirkung nachgesagt. Kokosöl soll ebenfalls vielversprechend angewendet werden können. Reibe Halsband oder Geschirr und Leine großzügig damit ein.
Erste-Hilfe-Tipps: Zecke entfernen beim Hund
Du hast eine Zecke auf deinem Hund entdeckt, die sich bereits festgebissen hat? Dann solltest du diese Tipps beim Entfernen beachten: Entferne den Parasiten so schnell wie möglich, damit er keine Krankheitserreger übertragen kann. Lege die Stelle auf der Haut deines Vierbeiners frei und entferne den Parasiten mithilfe eines speziellen Werkzeuges zur Zeckenentfernung – einer Zeckenzange, Zeckenkarte oder Zeckengabel. Achte darauf, dass die Zecke nicht gequetscht oder zerdrückt wird. Die Zugbewegung, um die Zecke aus der Haut zu lösen, sollte langsam und kontrolliert erfolgen, bis die Zecke loslässt. Ein Drehen oder Rütteln ist nicht notwendig.
Warum ist der Schutz vor Zecken bei Hunden wichtig?
Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen. Wenn eine Zecke über längere Zeit an deinem Hund anhaftet und für mindestens 16 Stunden Blut saugt, ist es möglich, dass der Parasit Borreliose, Babesiose oder Anaplasmose Bakterien überträgt.
1. Borreliose
Überträger von Borreliose sind bei uns vor allem der Gemeine Holzbock sowie die Igelzecke. Nicht bei jedem Hund entwickeln sich klinische Symptome. Wenn dein Hund jedoch eine der folgenden Symptome nach einem Zeckenbiss entwickelt, solltest du einen Tierarzt aufsuchen:
- Mattigkeit
- Appetitlosigkeit
- Fieber
- Wechselnde Lahmheiten
Nach einigen Wochen können zudem Entzündungen der Gelenke auftreten, die du daran erkennen kannst, dass dein Hund unterschiedlich stark an verschiedenen Gliedmaßen lahmt. Wenn der Tierarzt Untersuchungen und Bluttest durchgeführt hat, die den Erreger Borreliose nachweisen, dann erfolgt in der Regel eine Therapie mit Antibiotika.
2. Anaplasmose
Anaplasmen sind Bakterien, die die weißen Blutkörperchen deines Hundes befallen. Diese werden ebenfalls am häufigsten von der Zeckenart „Gemeiner Holzbock“ übertragen. Sollte dein Hund an Anaplasmose erkranken, sind die Symptome ähnlich wie bei der Borreliose und reichen von Abgeschlagenheit, über Fressunlust, blasse Schleimhäute bis hin zu Lahmheit. Hast du den Verdacht, dass dein Hund Ananplasmose hat, dann kann dein Tierarzt den Erreger mit einer speziellen Blutuntersuchung nachweisen.
3. Babesiose
Babesien sind Einzeller, die die roten Blutkörperchen deines Hundes zerstören. Zur Babesiose kommt es vor allem nach einem Zeckenbiss der Auwaldzecke oder auch der braunen Hundezecke. Zu den Krankheitsanzeichen von Babesiose zählen:
- Abgeschlagenheit
- Fieber
- Gelbsucht
- Brauner oder dunkel-gelber Urin
- Blasse Schleimhäute
- Frequente Atmung
Eine Erkrankung an Babesiose kann sehr schwerwiegend sein und einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Deshalb solltest du bei einem Verdacht auf Babesiose unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.
Fazit: Am besten du sorgst vor und schützt deinen Vierbeiner ausreichend vor einem Zeckenbefall, damit ihr jeden Spaziergang unbeschwert und in vollen Zügen genießen könnt!