Rekorde, Formeln und Fakten
Hast du dir schonmal überlegt, wann du und dein Hund „gleich“ alt seid? Früher war die Faustregel „mal sieben“ weit verbreitet. Hier hat man das Alter des Hundes mit sieben multipliziert, um das Alter in Menschenjahren zu erhalten. Neue Studien widerlegen diese Formel. Denn Hunde altern in ihrem Leben unterschiedlich schnell und anders als wir Menschen. Außerdem haben Faktoren wie Größe, Rasse und Haltungsform Einfluss auf die Lebenserwartung von Hunden.
Wachstum im Zeitraffer
Besonders am Anfang ihres Lebens altern Hunde schneller als wir Menschen, später verlangsamt sich das Älterwerden. „Wenn man bedenkt, dass ein neun Monate alter Hund schon Welpen haben kann, macht das auch Sinn.“ sagt Trey Ideker, der die Studie an der University of California leitete. Somit ist ein sieben Wochen alter Welpe vergleichbar mit einem neun Monate alten Baby. Beide beginnen Milchzähne zu entwickeln. Wobei ein einjähriger Hund bereits einem Erwachsenen Menschen mit 30 Jahren entspricht.
Demnach passiert ziemlich viel im ersten Lebensjahr unserer Fellnasen. Kindheit, Pubertät und junges Erwachsenenleben - alles in nur 12 Monaten. Diese rasante Entwicklung setzt sich jedoch nicht in diesem Tempo fort. Ab dem siebten Hundejahr entschleunigt sich das Älterwerden bei Hunden. Ein 9 Jahre alter Hund hat beispielsweise etwa 66 Menschenjahre auf dem Buckel.
Und wie alt werden Hunde?
Die Lebenserwartung von Hunden liegt generell zwischen zehn und fünfzehn Jahren. Wobei kleine Hunderassen mit eher länglichem Schädel meist älter werden. So haben Hunderassen wie Havaneser und Zwergdackel eine durchschnittliche Lebenserwartung von über 14 Jahren, wohingegen mittelgroße Hunde mit flachem Schädel wie beispielsweise die Englische Bulldogge eine durchschnittliche Lebenserwartung von unter 10 Jahren haben. Auch große Hunderassen wie der Bernhardiner und der Neufundländer haben eine deutlich niedrigere Lebenserwartung als kleine Hunde.
Es gibt natürlich auch etliche Ausnahmen, wie „Bluey of Virginia“. Die Australian Cattle Hündin ist mit 29 Jahren die älteste Hündin der Welt geworden. Das sind laut Formel ganze 180 Menschenjahre. Eine weitere Australian Kelpie Hündin hätte den Rekord mit ihren 30 Jahren wohl geknackt, jedoch hat ihr Besitzer ihre Geburtsurkunde verloren.
Der Unterschied zwischen kleinen und großen Hunden
Besonders große Rassen altern schneller als kleine und mittelgroße. Das ist innerhalb einer Tierart eigentlich recht ungewöhnlich. Generell gilt, dass größere Säugetiere auch eine höhere Lebenserwartung haben. Elefanten werden zum Beispiel 70 Jahre alt. Bei Hunden ist es umgekehrt, wie eine Studie der Universität Göttingen bestätigt. Größere Hunde wachsen schneller und haben darum eine niedrigere Lebenserwartung. Denn für das große Wachstum in den ersten Lebensjahren brauchen sie einen schnellen Stoffwechsel und viel Energie, was zu mehr Stress und freien Radikalen im Körper der Hunde führen kann, sagt Josh Winward der Colgate Universität. Kleine Hunderassen kommen meist erst mit zehn Jahren ins Seniorenalter. Bei großen Rassen kann das deutlich schneller gehen.
Man darf auch nicht vergessen, dass der Unterschied innerhalb der Hundegattung so beträchtlich ist, da es durchs Züchten so viele verschiedene Hunderassen und Größen gibt - von 2 kg bis 80 kg Körpergewicht; was bei anderen Tierarten meist nicht der Fall ist.
Warum Hundejahre in Menschenjahre umrechnen?
Wozu all das Rechnen? In manchen Situationen ist es hilfreich zu wissen, wie alt unsere Hundefreunde, mit denen wir durchs Leben gehen, aus menschlicher Perspektive sind. Gleichzeitig hilft es, zusätzlich zu täglichen Beobachtungen auch besser zu verstehen, wie sich unsere Lieblinge fühlen und was sie brauchen; ob Action für Körper und Geist oder dem Alter angemessene gemütliche Spaziergänge. Durch das Umrechnen von Hundejahren in Menschenjahre können wir die Lebensphasen unserer Hunde besser verstehen. Junge Hunde, die sich in ihrer "Kindheit" oder "Jugend" befinden, brauchen ganz andere Trainingsmethoden als ältere Hunde, die sich vielleicht bereits im "Seniorenalter" befinden. Darüber hinaus kann das Wissen um das "menschliche" Alter des Hundes auch emotionale Vorteile mit sich bringen. Es fördert das Verständnis und die Empathie für die Lebensumstände des Hundes und stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier. Wenn wir wissen, dass unser Hund sich in einer Phase befindet, die einem menschlichen Teenageralter entspricht, können wir vielleicht besser nachvollziehen, warum er manchmal so energiegeladen und ungestüm ist. Letztlich trägt das Umrechnen von Hundejahren in Menschenjahre dazu bei, dass wir als Hundebesitzer bewusster und verantwortungsvoller mit unseren tierischen Begleitern umgehen können. Es ermöglicht uns, ihre Bedürfnisse besser zu erkennen und ihnen ein glückliches, gesundes und erfülltes Leben zu ermöglichen.
Hundealter und Ernährung: das richtige Futter für jede Lebensphase
Damit dein Liebling in jeder Lebensphase bestens versorgt ist, ist es hilfreich für dich zu wissen, wann er ein Welpe ist und Welpenfutter benötigt, wann er im Erwachenenalter ist und Futter für adulte Hunde erhalten sollte und wann er zum Senior wird und speziell auf ältere Hunde abgestimmte Nahrung bekommen sollte. Während das Welpenalter leicht zu bestimmen ist, variiert das Senioralter eines Hundes je nach Größe, Rasse, Geschlecht, etc. Wenn du anhand der Formel oder unserer Tabelle festgestellt hast, dass dein Hund mittlerweile zu den Senioren zählt, dann wird es Zeit für eine Futterumstellung.
Denn die Ansprüche von Hunden an ihr Futter unterscheiden sich in den einzelnen Lebensphasen deutlich voneinander. Welpen benötigen beispielsweise eine spezielle Nährstoffzusammensetzung, die ihr Wachstum und ihr Immunsystem unterstützen, während ausgewachsene Hunde ein Futter brauchen, das in erster Linie ihren Energiebedarf deckt und zur Erhaltung ihrer Muskeln beiträgt. Bei Hundesenioren steht eine Schonung der Organe im Vordergrund. Seniorfutter sollte daher leicht verdaulich sein, wie unser getreidefreies Goood Senior Freiland-Huhn oder Goood Senior Freiland-Pute.
Neben einer gesunden Ernährung gibt es weitere Faktoren, die das Hundealter beeinflussen können. Dazu zählen unter anderem regelmäßige Bewegung, Zahnhygiene, Tierarztbesuche sowie ein stressfreies Leben. Wenn Hund und Mensch gemeinsam glücklich durchs Leben gehen, kann für beide die Lebensqualität und die Lebenserwartung steigen. Das sind doch schonmal ganz gute Aussichten.
Quellen:
https://www.cell.com/cell-systems/fulltext/S2405-4712(20)30203-9?utm_source=EA
https://www.colgate.edu/news/stories/summer-internship-blog-series-little-dogs-living-longer
https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?archive=true&archive_source=presse&archive_id=4423