Verbringst du wie viele Hundebesitzer den letzten Tag im Jahr auch oft in Angst und Panik, weil deine Fellnase extrem gestresst, panisch und unruhig auf die Knallerei reagiert? Dein Hund zittert, sitzt apathisch in der Ecke oder der Fluchtinstinkt treibt ihn wie wild durch die Wohnung? Speicheln, Jaulen, Verstecken und Zittern sind hier weitere oft beobachtete Reaktionen. Doch warum genau verhält sich dein Hund so? Was kannst du dagegen tun? Und welche Maßnahmen kannst du ergreifen, um euer gemeinsames Silvester so entspannt wie möglich zu gestalten?
Wovor fürchtet sich mein Hund an Silvester?
Die Antwort hierauf scheint zunächst ganz einfach. Dein Hund hat Angst vor den Knallern und Böllern, die an Silvester hochgehen. Um es genauer zu beschreiben: Dein Vierbeiner fürchtet sich, weil er die lauten und vielen Knallgeräusche keiner Quelle zuordnen kann. Ein unerwarteter, plötzlich auftretender Knall erschrickt deinen Hund und er hat keine Möglichkeit, dieses verstörende Geräusch einem Auslöser zuzuordnen. Und BÄÄHM, direkt folgt der nächste unerwartete, laute Knall. Dein Hund wird immer verwirrter, weil er eigentlich noch versucht, den ersten Knall zu verorten. Zusätzlich sieht deine Fellnase vielleicht auch noch die reizenden hellen Lichtblitze, die ihn weiter überfordern. Und dann prägt sie sich ein: die Angst vor der Angst. Dein Hund verbindet mit einem lauten Knall direkt die Panik, die er an Silvester hatte. Doch so schlimm muss es gar nicht werden, denn du kannst dem vorbeugen. Beispielsweise bieten immer mehr Hundeschulen spezielles Training bei Geräuschangst an. Mit dieser intensiven Lernmethode kannst du auf langfristige Sicht deinen Hund beruhigen, sofern ein unerwarteter Knall zu hören ist, den ihr nicht verorten könnt. Erkundige dich gern bei den Hundeschulen in deiner Nähe.
Oft werden den Vierbeinern im Vorfeld Medikamente zur Beruhigung gegeben. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Viele Wirkstoffe in sedierenden Medikamenten beruhigen den Hund nur körperlich, doch geistig bekommen sie alles mit, sind dann aber nicht mehr in der Lage motorisch darauf zu reagieren. Wenn du Medikamente zur Beruhigung deines Vierbeiners benutzen möchtest, dann greife auf natürliche, homöopathische oder pheromonbasierte Mittel zurück.
Der wichtigste Rat, damit euer Freund auf vier Pfoten Silvester gut übersteht, lautet: Bleibe stark für deinen Hund und sei stets an seiner Seite! Dein Verhalten leitet auch deinen Vierbeiner. Bist du ängstlich und panisch beim Jahreswechsel, weil du Angst davor hast, dass dein Hund Angst hat, dann potenziert ihr eure Ängste gegenseitig. Sei für deinen Hund da, wenn er Angst hat und deine Nähe sucht, aber bedauere ihn nicht zu sehr. Wirke beruhigend auf ihn ein und passe deine Ansprache und das Kraulen an deinen Freund auf vier Pfoten der aus dem Alltag an. Sei der Rudelführer und die starke Schulter für deinen Vierbeiner! Hast du dennoch Bedenken, was das Verhalten deines Hundes betrifft, solltest du deinen Tierarzt zur Sicherheit konsultieren.
Mit diesen Tipps gestaltest du Silvester so stressfrei wie möglich!
- Auspowern: Laste deinen Hund tagsüber bereits gut aus und mache ihn müde. Ist dein Liebling gut ausgepowert, dann kommt er auch an Silvester besser zu Ruhe. Aber Achtung: Lasse deinen Hund beim Auspowern draußen am Silvestertag am besten an der Leine, da auch tagsüber schon Feuerwerk hochgeht.
- Ein besonderes Schmankerl: Besorge für deinen Hund ein außergewöhnliches Leckerli und setze auf die Glückshormone, die dadurch bei deinem Hund ausgelöst werden. Auch das schafft Beruhigung. Fülle einen Kong mit Leberwurst oder kaufe einen saftigen Knochen. Auch das Kauen oder Lecken sorgt für Beruhigung bei deiner Fellnase.
- Alles dicht machen: Sofern es möglich ist, versuche die Lichtreize und Geräusche von draußen auszublenden. Dafür kannst du alle Läden, Rollos und Vorhänge schließen und die Musik oder den Fernseher lauter als gewöhnlich machen. Das klingt zwar banal, ist aber äußerst hilfreich.
- Rückzugsorte bieten: Dein Hund sucht Schutz, sobald er erschrickt? Dann biete ihm einen entsprechenden Rückzugsort an. Baue eine gemütliche Höhle oder schaffe ein Dach über seinem Körbchen. Das vermittelt den Eindruck von Sicherheit.